Jenseits des Ackers für Christus

„Peregrinatio pro christo“, das war die Kraft und Motivation hinter der eindrücklichen iroschottischen Bewegung im 6. bis 8. Jahrhundert. Hunderte irische Nonnen und Mönche brachen aus Irland in Richtung Schottland, England und Mitteleuropa auf. Sie brachten das Evangelium und Christusnachfolge in die nach der Völkerwanderungszeit heidnisch geprägte Bevölkerung.

Mit der School of Novice, unserer 10-monatigen Jüngerschaftsschule, waren wir Ende Mai auf ihren Spuren als PilgerInnen in Irland unterwegs. Tief bewegt standen wir an der Küste und schauten auf das raue Meer des Atlantiks. Es ermutigte uns, als Gesandte für und mit Christus unseren „heimischen Acker“, unsere „Wohlfühlzone“ zu verlassen und zum Segen für unser Umfeld zu werden, dort, wo wir hingesandt sind. 

Thomas Cahill beschreibt dies in seinem Buch „How The Irish Saved Civilization“ eindrücklich. „Peregrinatio pro christo“ bedeutet aus dem Lateinischen übertragen „jenseits des Ackers für Christus“ oder „in die Fremde für Christus“. Der heimische Acker war der Ort, an dem man ernährt wurde, wo Sicherheit und Zuhause war. Die irischen „peregrinus“ (Pilger) wollten dem Vorbild von Jesus Christus so nahe wie möglich folgen und verließen ihren heimischen Acker. Sie gingen in die Fremde wie auch Christus seine himmlische Heimat verließ, ganz Mensch wurde, in die Welt kam, wo er Kälte, Leid und Tod erlebte (Philipper 2, 5-9). So wurde Jesus Christus als Retter und Erlöser zum Segen für die Menschheit. Diesem Vorbild folgten die irischen Nonnen und Mönche und wurden zum Segen in Mitteleuropa bis Österreich, wo sie wirkten.

verfasst von Matthias Langhans, Leiter von CAMPUS FÜR CHRISTUS Österreich